Lipiodolreste nach Myelographie

Lipiodolreste nach Myelographie

Lipiodol ist ein ölhaltiges, jodiertes Kontrastmittel, das früher häufig für Myelographien verwendet wurde. Im Gegensatz zu modernen wasserlöslichen Kontrastmitteln kann Lipiodol nach der Untersuchung lange Zeit im Körper verbleiben, da es nicht vollständig resorbiert oder ausgeschieden wird.

Befunde und Bildgebung

Lipiodolreste erscheinen in der Bildgebung (Röntgen, CT) als kleine, röntgendichte (weißliche) Tröpfchen oder Flecken, typischerweise im Bereich des Spinalkanals oder – seltener – intrakraniell, wenn das Kontrastmittel durch Kopftieflagerung oder andere Umstände bis in den Schädel gelangt ist. Im MRT zeigen sich Lipiodolreste in T1- und T2-gewichteten Sequenzen hell, in STIR-Sequenzen dagegen dunkel, was auf den Fettanteil zurückzuführen ist. Die Reste sind deutlich dichter als Knochen und können so von Verkalkungen unterschieden werden.

Klinische Bedeutung und Komplikationen

Lipiodolreste nach Myelographie sind meist Zufallsbefunde, insbesondere bei älteren Patienten, bei denen die Untersuchung viele Jahre zurückliegt. In der Regel sind diese Reste klinisch unauffällig und verursachen keine Beschwerden. In seltenen Fällen können sie jedoch zu lokalen Reizungen, Entzündungen oder (bei sehr großen Mengen) zu einer sogenannten Arachnoiditis führen, einer chronischen Entzündung der Hirn- oder Rückenmarkshäute.

Differentialdiagnose

Lipiodolreste müssen von Verkalkungen, Blutungen oder anderen Fremdkörpern unterschieden werden; die Bildgebung liefert hier meist eindeutige Hinweise.

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